MH. Die Zeit läuft schnell. Noch schneller im Bereich der Technik. Das «Moo-
resche Gesetz» von Gordon Moore besagt, dass sich die Rechenleistung von
Jahr zu Jahr verdoppelt. Dies, weil sich die Anzahl der Transistoren auf glei-
cher Fläche verdoppelt. Lange Zeit hat sich diese Vorhersage bewahrheitet,
doch mittlerweile sind die Sprünge nicht mehr ganz so gross und es müssen
andere Ansätze gefunden werden, um die Rechenleistung weiterhin in die-
sem Ausmass zu steigern. In Zeiten von BigData, Bitcoin Mining und Virtual
Reality, ist der Bedarf an weiterhin exponentiell steigender Rechenpower
gefragt.
«Schön! Aber mein PC hat davon wohl
nichts mitbekommen, der ist noch im-
mer so lahm wie vor 15 Jahren!»
Kurz gesagt ist er nicht. Unsere Com-
puter wirken auf uns noch immer träge,
weil der Output (Darstellung / Verarbei-
tung) rechenintensiver wurde. Heute
müssen viel mehr Informationen darge-
stellt, verarbeitet, zwischengespeichert
und versendet werden.
Enthielten digitale Fotos früher 1–8Mpx
(1–8Mio. Pixel) gibt es heute kaum ein
Smartphone welches unter 16Mpx fo-
tografiert. Bei professionellen Kameras
sind auch Auflösungen bis 36Mpx keine
Seltenheit mehr. Eine Verkleinerung sol-
cher Bilder in einem Layout, ohne diese
in der Pixelmasse zu verkleinern, resul-
tiert in mehreren hundert PPI und riesi-
gen Dateiformaten.
Optimierung ist das Ziel
Einen 4K-Film auf einem Full-HD Monitor
anzusehen, macht genauso wenig Sinn
wie 600dpi Fotos auf einem RIP zu ver-
arbeiten, wenn die maximale Auflösung
des Druckers 300dpi beträgt. Oder ein
DIN-A0 mit 300dpi zu drucken, wenn
dies aus 3Meter Entfernung betrachtet
wird. Schlussendlich ist die Sichtdistanz
zum Motiv ausschlaggebend um die
«richtige» Ausgabeauflösung zu finden.
Wir überlasten unsere Raster Image Pro-
zessoren allzu oft mit zu grossen oder
komplexen Daten, was ärgerlich und
zeitraubend ist. Ein Grafik PC erledigt
diese Aufgabe viel effizienter und vor
allem, können die Druckdaten aufbe-
reitet werden ohne dass die Druckma-
schine währen dem Rastern stillsteht.
Ein 150Mb TIFF, liefert in den seltens-
ten Fällen mehr Druckqualität als ein
~5Mb JPEG des gleichen Motivs. Daher
gilt spätestens beim PDF-Export, eine
bikubische Neuberechnung und eine
JPEG-Komprimierung der Bilddaten vor-
zunehmen. Bei offenen Daten mit vielen
Bildern, lohnt es sich auch den «Grenz-
wert», siehe Screenshot, der Ausgabe-
auflösung anzunähern.
Die erforderliche Rechenleistung welche
wir in der Druckindustrie benötigen um
Bilder und Grafiken in optimaler Qualität
zu produzieren, ist heute auf dem Markt.
Für uns ist es dennoch wichtig, das best-
mögliche Resultat mit der kleinstmögli-
chen Datei erzielen, um lange RIP-Zeiten
zu vermeiden. Dies erreichen wir durch
das Optimieren der Druckdaten, wie das
Neuberechnen auf die Ausgabeauflö-
sung und das moderate Komprimieren.
Weiterbildung
Ausgabeauflösung und Rechenpower
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Bei der Komprimierung ist
zu beachten, dass bei der
Voreinstellung «PDF-X», wie
auch bei der Voreinstellung
«Druckausgabequalität», ein
Grenzwert von 450ppi einge-
stellt ist.