Weiterbildung
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Einfach und schnell zu qualitativ besseren
Resultaten – Die fünf top Praxistipps
Der Einladung zum Event, welchen die Fachgruppe Vereinigung Druck Schweiz
(VDS) und der Verband COPYPRINTSUISSE am Mittwoch, 22. März im Demo-
center der Canon (Schweiz) AG in Glattbrugg organisierten, folgten über 40
Teilnehmer / innen. Mario Delvecchio, Präsident von COPYPRINTSUISSE, und
René Theiler, Projektleiter Technik beim VSD, informierten bei der Begrüssung
über die Idee dieses praktischen Workshops und dem direkten Nutzen für alle
Anwesenden. Im Zentrum des Workshops standen ein vertiefter Einblick in die
am häufigsten eingesetzte RIP-Software und, daraus ableitend, entsprechende
Lösungsansätze für die Praxis.
GeschwindigkeitundschnelleReaktions-
zeiten sind Anforderungen, die uns alle
im Druckgeschäft täglich begleiten. Um
dabei aber auch erfolgreich die Wün-
sche des Kunden realisieren zu können,
braucht es neben dem entsprechenden
Wissen auch die richtige Technologie
und das entsprechende Verständnis der
Prozesse.
Peider Fried, Solution und Training Con-
sultant bei Canon (Schweiz) AG, stellte
als erster Referent des Abends die ver-
schiedenen Ausgabe-Kriterien mit den
integrierten Funktionen für die Farb-
verwaltung und die Kontrolle der Daten
beim RIP ins Zentrum. Dabei stützte
er sich stark auf die vom Verein PDFX-
ready zur Verfügung gestellten Rezepte,
Profile, Ausgabetestformen sowie die
neuen Online-Tools zur direkten Kont-
rolle von PDF-Dateien mit entsprechen-
dem Prüfrapport. Für seine top Praxis-
tipps setzte er den Fokus klar auf die
konsistente Farbqualität, welche schnell
und kosteneffizient passieren muss, um
ein für den Kunden ideales Resultat zu
fertigen. Er zeigte auch ein paar Anwen-
dungen mit den Testseiten der Visual
Print Reference, welche sich zur mess-
technischen und visuellen Kontrolle
der Druckqualität und der eingesetzten
Systeme ideal eignet. Wichtig ist und
bleibt aber, die geeignetsten Profile ein-
zusetzen, um die beste Farbkonsistenz
und -genauigkeit auf dem eingesetzten
Bedruckstoff zu erreichen. Interessant
für die Teilnehmer waren die von Peider
Fried verwendeten Grundeinstellungen
für das Fiery-RIP, deren Vorzüge er mit
Druckmustern eindrücklich belegte.
Sein Credo an diesem Abend war vor
allem die konsequente Nutzung von
PDF/X-4 Daten für die Ausgabe. Mit
einem Vergleich der RIP-Zeiten konnte
er auch den Vorteil einer PDF/X-4 Datei
gegenüber einer immer noch verbreite-
ten Ausgabe mit Postscript eindrücklich
belegen, er meinte: Streicht den Kurzbe-
fehl «Ctrl P» aus dem Gedächtnis! Über
die Vor- und Nachteile konnten sich die
Teilnehmer / innen ihr Urteil selber an-
hand seiner Beispiele bilden.
Das Thema Automation interessiert alle
Anwender brennend, kann doch bei
vielen Arbeiten mit wenig Aufwand die
RIP-Geschwindigkeit von Einzelaufträ-
gen beschleunigt werden. Technisch
ist vieles möglich, in diesem Bereich ist
aber auch die Absprache mit dem Kun-
den sehr wichtig, geht es doch haupt-
sächlich um gelieferte Daten, die ent-
sprechend aufgebaut sein sollten. Dazu
zeigte Peider Fried auch ein paar sehr
interessante Praxisbeispiele.
Das Fazit von Peider Fried: Die optima-
le Verknüpfung aller von ihm gezeigten
Elemente verbessern die Qualität und
vor allem die Produktivität enorm. Er
motivierte die Teilnehmer / innen, sich
Zeit zu nehmen, die Aufträge der Kun-
den gezielt auf das Optimierungspoten-
zial zu analysieren und PDF/X-4 gemäss
den Vorgaben des Vereins PDFX-ready
auch umzusetzen.
Als zweiter Referent präsentierte René
Fechner, Teamleader Professional Ser-
vice, Canon (Schweiz) AG, Markttrends
aus der Druckindustrie sowie die ver-
schiedenen Funktionen für den variab-
len Datendruck (VDP). Mit einem Ein-
stieg in Word und Excel zeigte er sehr
gut den Grundgedanken des variablen
Datendrucks mit einer klassischen Se-
rienbrief Anwendung mit Adressen,
personalisiertem Text und Bildern. Das
zweite Beispiel war dann die gleiche An-
wendung mit InDesign, aber mit bereits
besseren technischen Möglichkeiten.
Als ehemaliger Vorstufenmitarbeiter
liegt ihm das Programmieren nicht sehr
nahe. Er sucht deshalb lieber Program-
me, die bereits mit dem Potenzial von
variablen Parametern ausgestattet sind.
Dazu zeigte er die verschiedenen Mög-
lichkeiten, welche sich mit der Software
«EFI DirectSmile» im variablen Daten-
druck realisieren lassen. Die von ihm
gezeigten Beispiele der Bildpersonali-
sierung konnten die Teilnehmer / innen
dann als Muster mit ihrem Namen in
verschieden Varianten als Jahreskalen-
der mit nach Hause nehmen. Eine wei-
tere Möglichkeit zeigte er im Bereich
der Crossmedia-Dienstleistung, welche
die Software ebenfalls bietet. Dazu prä-
sentierte er Möglichkeiten, wie Druck-
dienstleister beim Erstellen und Auto-
matisieren von Crossmedia-Kampagnen
neue Wege gehen können, damit meh-
rere Kanäle mit variablen Daten abge-
deckt werden können.
Damit die Technologie des variablen Da-
tendrucks gewinnbringend genutzt wer-
den kann, reicht es aber nicht, in eine
Maschine oder Software zu investieren.
Gemäss René Fechner gilt es, alle Vor-
teile rund umdie Technologie zu nutzen –
und das geht nicht ohne Investition in
entsprechendes Fachwissen und das
damit einhergehende Verständnis der
Prozesse. Ein spannendes Thema, das
sicher bei einem der nächsten Events
noch mehr vertieft werden kann.
Die Veranstaltung in dieser Form ist bei
den Teilnehmern / innen sehr gut ange-
kommen, die Organisatoren sind bereits
in der Planung eines weiteren Events in
diesem Format nach den Sommerferien.
Ein entsprechendes Thema wird aus der
Vielfalt der Nennungen ausgewählt und
dann wieder über die Kanäle des VSD
und COPYPRINTSUISSE ausgeschrieben.
Es bleiben immer Fragen offen, die zu
weiteren Diskussionen führen. Sie fan-
den dann im Rahmen des anschliessen-
den Apéros, der sich bis in den späten
Abend fortsetzte, auch statt. An dieser
Stelle nochmals ein grosses Danke-
schön an die Firma Canon, die mit ihren
Referenten und der Lokalität den Anlass
unterstützt hat.